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March 24, 2011

Für die Trennung von Kirche und iTunes

Filed under: Netzwelt,Weltenlauf — Tags: , , — Martin @ 5:59 pm

Als ich heute etwas im iTunes Store stöbern wollte, traute ich meinen Augen nicht. Im Teaser-Fenster, in dem die Top-Empfehlungen des Apple iTunes-Teams erscheinen, erschien diese Woche auf gleicher Ebene wie Herbert Grönemeyers neues Album (das ich natürlich umgehend kauften musste) eine Musik-Zusammenstellung von ICF Zürich.

Wer regelmässig Medien liest, weiss, dass ICF gelinde gesagt nicht unumstritten ist (ein Blick auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel listet einige Kritikpunkte auf). Persönlich störe ich mich daran überhaupt nicht – schliesslich haben sich schon ganze Generationen im Kampf um Religionen gegenseitig die Köpfe eingeschlagen – und so halte ich es ganz wie Friedrich II, wonach jeder nach seiner Façon glücklich werden soll. Und genau darum halte ich die Trennung von Kirche und Staat – nicht zuletzt auch mit einem Blick auf die Bevölkerungsentwicklung in unseren Breitengraden (bei aller Kritik hat Thilo Sarazzin in seinem aktuellen Buch wohl doch einige unangenehme Wahrheiten ausgesprochen) – für unabdingbar.

Für einen Content-Anbieter wie Apple mit seinem iTunes Store ist der Spagat zwischen Religionsfreiheit (wozu zweifelsohne auch das Anbieten religiöser Inhalte gehört) und Neutralität (z.B. indem man auf die aktive Bewerbung entsprechender Inhalte auf der Startseite verzichtet) eine besonders heikle Herausforderung und muss für jeden Markt neu definiert werden.

Für mein europäisches Verständnis hat Apple mit dem Feature-Beitrag auf der Startseite des iTunes Stores hier klar Grenzen überschritten. Europa ist nicht die USA!

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